seit kurzer Zeit schwirrt der Begriff „Syntegration“ durch die Korneuburger Medien. Man erhofft sich davon, die Finanzprobleme der Stadt in den Griff zu bekommen. Die Methode der Syntegration geht vor allem auf Stafford Beer, dem Begründer der Management-Kybernetik, und auf Fredmund Malik, einem österreichischen Wirtschaftswissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Managementlehre, zurück. Malik ist auch Inhaber und Leiter eines Management-Beratungsunternehmens in St. Gallen in der Schweiz.
Das wäre ja gar nicht schlecht, würde Korneuburg doppelt so gut funktionieren und dabei nur halb so viel Geld benötigen. Doch die Kosten der Syntegration, die NÖN berichtet von 500.000 €, 400.000 würde das Land NÖ beisteuern, 100.000 € die Stadt, sind beträchtlich, weshalb eine kritische Befassung damit nicht ausbleiben sollte. Folgende Fragen stellen sich mir:
1. Bei der Betrachtung eines Youtube-Videos, welches eine Syntegration zeigt, fühle ich mich an den seit einem Jahr in Korneuburg laufenden Stadterneuerungsprozess erinnert.
In beiden Fällen werden Lösungswege unter Einbeziehung der Bürgerinnen („Gehirnschmalz“) gesucht. Sind beide Prozesse miteinander kompatibel? Kaufen wir zweimal dasselbe?
2. St. Veit an der Glan und Fürth (D) haben den Weg der Syntegration bereits beschritten. Als „Wunder von Fürth“ bezeichnet Malik auf seiner eigenen Homepage den mit der deutschen Stadt beschrittenen Prozess, die Einsparungen für die Stadt werden mit „im zweistelligen Millionenbereich“ angegeben. Doch es gibt auch kritische Stimmen, in einer Aussendung der SPÖ Tulln werden die Einsparungen der Stadt Fürth aufgezählt. Gebührenerhöhungen, größere Intervalle der Müllentsorgung, Abbau von Spielplätzen, Streichungen beim Jugend- und Kulturangebot ist hier unter anderem zu lesen. Die NÖ Landesregierung und die Stadtverwaltung würde zahlreiche Fachleute aufweisen, die die Sparpotentiale sehr gut kennen sollten. Ist es tatsächlich notwendig, 500.000 € aufzuwenden, um diese Sparpotentiale durchzusetzen? An dieser Stelle wäre anzumerken, dass sich die Volkswirtschaft noch lange nicht 500.000 € erspart hat, wenn in die Stadtkasse diese Summe zusätzlich fließt.
3. Wodurch entstehen die hohen Kosten von 500.000 €? Jeder von uns weiß, wie lange eine Durchschnittsbürgerin arbeiten muss, um eine solche Summe zu verdienen. Wie viele Professionisten begleiten wie lange den Synthegrationsprozess, damit eine solche Summe angebracht wäre? Ich kann mir kaum helfen, mir kommen Gedanken, dass sich hier jemand mit der Notlage von Städten eine goldene Nase verdient, was wohl moralisch nicht gerade vorbildlich aussieht.
4. Einsparungen in welcher Höhe werden angestrebt? Die Stadt muss für den Syntegrationsprozess 100.000 € bezahlen, das Land NÖ 400.000 €. Ab Einsparungen in welcher Höhe betrachtet man den Syntegrationsprozess als erfolgreich? Ab 100.000€? Das würde bedeuten, dass das Land, und somit alle Steuerzahler, 400.000 abschreiben können, die der NÖ Volkswirtschaft verloren gehen. Ab 500.000 €? Dann wären die Kosten für die Syntegration aus Sicht der Stadt- und Landeskassa hereingebracht. Doch wer trägt in diesem Fall die Einsparungen von 500.000 €? Tragen sie nämlich die Bürgerinnen der Stadt und des Landes, dann bleibt doch letztendlich in deren Geldbörsen oder Vereinskassen um so viel weniger. In diesem Fall würde die Summe von den Bürgerinnen zu den Städten und weiter zu Malik Management transferiert worden sein, oder? Bleibt nun die Frage, ab welcher Einsparungssumme die Volkswirtschaft nach Abzug der Syntegrationskosten einen Profit aufweisen kann?
5. Immer wieder taucht in Korneuburg das Schreckgespenst auf, dass wir eine Sanierungsgemeinde werden könnten, das heißt, dass das Land über unsere Ausgaben wachen würde. Tiefe Einschnitte wären scheinbar unausweichlich. Kann eine Syntegration ohne solche tiefe Einschnitte das Budget sanieren, und dabei zusätzlich noch 100.000 € (oder aus Sicht der Steuerzahler besser 500.000 €) erwirtschaften? In einer Gemeinde besteht oftmals ein amikales Verhältnis zwischen den „Geld gebenden“ Politikerinnen und den „Geld empfangenden“ Bürgerinnen und Vereinen. Dies macht es der Politik natürlich schwer, Ausgaben zu reduzieren, oder gar zu streichen. Wenn es nur darum geht, dass jemand Außenstehender unliebsame Entscheidungen herbeiführt, könnten wir dies nicht in Form einer Sanierungsgemeinde einfacher und billiger haben?
Ich gehe davon aus, dass der Prozess der Syntegration wohlüberlegt und sorgfältig durchdacht wurde, und dass auch unsere Stadtpolitikerinnen, die dies anstreben, aus gutem Grund diesen Prozess einleiten wollen. Aber die enormen Kosten sollten auch die interessierten Bürgerinnen dazu bewegen, sich darüber zu informieren und sachlich zu diskutieren.
Kann jemand zur Beantwortung der Fragen beitragen?
lg, Richard
PS: Die Suche nach dem Begriff „Syntegration“ führt auf der Korneuburger Stadthomepage zu 0 Treffern. Auf den Seiten der Städte St. Veit und Fürth übrigens auch, die haben scheinbar ihr eigenes „Wunder“ schon vergessen.
Stadterneuerung und Syntegration sind sicher sehr ähnlich gelagert. Ob da man zweimal das selbe zahlt steht zu befürchten. Wobei die Stadterneuerung Korneuburg nicht so viel kostet. Es stellt sich die Frage ob man nicht die 100.000 € Korneuburger Anteil für die Synthegration in ein STERN (Stadterneuerung) Projekt steckt. An und für sich wiedersprechen sich die 2 Methoden. Syntegration geht auf Einsparungen - bei STERN geht es um Projekte, die natürlich auch Geld kosten. Das wird ein Spagat.
Zu den kolportierten 500.000 € Kosten. Aus meiner persönlichen Sicht ist dies eine volkswirtschaftliche Verschwendung. Es gibt keine genaue Definition welche Leistungen dafür erbracht werden.
Was wir erfahren konnten:
Vorbereitung des Start Workshops
Betreuung und Durchführung des Start Workshops
Aufbereitung des Workshops
Nachbetreuung - wobei nicht defniert ist was und wieviel.
Wenn man die 500.000 mit einem Stundensatz von 140.- € rechnet, dann ergibt dies 446 Manntage Leistung. Das ist mehr als ein Jahr und 3 Monate!! Wann und wie wird das geleistet.
Da kann ich mich nur Richard mit der Aussage "Ich kann mir kaum helfen, mir kommen Gedanken, dass sich hier jemand mit der Notlage von Städten eine goldene Nase verdient, was wohl moralisch nicht gerade vorbildlich aussieht." anschliessen. Ohne genaue Definition der Leistungen sieht es danach aus.
Laut einem Artikel in der Presse kommen für das Land Niederösterreich die Kosten auf 1,2 Mio. € !!!!!
Zu Deiner Frage: "Einsparungen in welcher Höhe werden angestrebt?" --> da kann ich leider keine Antwort gegeben. Das wurde nicht definiert. Nach der Devise - na schau ma mal halt.
Grundsätzlich - Syntegration ist sicher eine gute Methode - aber der Geldeinsatz von 500.000 € dafür ist weit überhöht.
In Korneuburg hat sich nur die SPÖ gegen die Kosten der Syntegration ausgesprochen. Wir sind der Meinung: Methode mag in Ordnung sein, aber nicht zu diesen Kosten.
Alternativ haben wir vorgeschlagen, dass sich von jeder Fraktion 2 - 3 Experten 2 Tage (Arbeitstage) zusammensetzen und gemeinsam das Budget durchforsten. Wichtig ist, das es sich um Arbeitstage und nicht Sitzungen am Abend handelt, da dann gewährleistet ist, das Mitarbeiter diversere Abteilungen für Fragen miteinbezogen werden können. Leider wurde der Vorschlag von der Regierungsdatei negiert. (Unter der Devise - wir machen ja die Syntegration) Wir sind sicher, dass auch mit dieser Methode genug Einsparungspotential gefunden werden kann. Auf jeden Fall würde man sich 100.000 Syntegrationskosten sparen!
Der Finanzstadtrat bemüht sich sehr, scheint aber auch nicht immer das umsetzen zu können was er gerne machen würde.
Bin neugierig, wann es die Syntegration in KO geben wird. Bis jetzt gibt es dazu noch keine Informationen. Aber evt. sind jene denen die Kosten zu hoch waren, auch nicht dazu eingeladen. Mal sehen.
Zum Glück wurde dieser katastrophale Budgetvoranschlag im Gemeinderat abgelehnt!
Die machthabenden Politiker hätten sich schon längst z.B. in der Allianz für Korneuburg zusammensetzen können, um zu schauen, wo gespart werden kann. Ich fürchte aber, dass es diese Allianz nur auf dem (Zeitungs-)Papier gibt.
Aus Ratlosigkeit soll daher jetzt ein Riesenbatzen allerfeinstes Steuergeld für die Synthegration ausgegeben werden.
Was kann dabei wohl rauskommen?
Gebührenerhöhungen
Streichungen von Leistungen
Verkauf von Familiensilber
Diese Binsenweisheiten sollen 500.000 Euro wert sein?
Dabei liegen die Probleme ganz woanders:
Korneuburg zahlt für das längst übergebene Landeskrankenhaus dem Land NÖ - über den normalen Anteil hinaus - jährlich 1 Mio. Euro zusätzlich aus einem Knebelvertrag. Und zwar für 20 Jahr noch und zusätzlich zum normalen Anteil.
Korneuburg wurde in den 60-er Jahren gebietsmäßig komplett kastriert: Es ist daher in der Stadt fast keine freie Fläche mehr da. Die lukrativen, weil steuerbringenden Gewerbegebiete bringen seither Jahr-für-Jahr die Kassen der Umlandgemeinden zum Klingeln.
Deswegen wird Korneuburg seine als Bezirkshauptstadt höheren Kommunalausgaben auf Dauer nicht selbst decken können (Beispiele: AHS und Berndl-Bad).
Einen weiteres, großen einnahmenseitigen Fehlbetrag gilt es, endlich einzufordern. Das kann man aber in der Öffentlichkeit nicht verantwortungsvoll diskutieren. Die Zuständigen wissen aber, wovon ich rede.
Das macht in Summe Pi-mal-Daumen 3 Mio jährlich. Das ist - zusammen mit punktuellen Einsparungen - genug für ein ausgeglichenes Budget und eine langfristige Rückzahlung der Schulden.
Dafür braucht es aber eine mutige Politik, die sich nicht hinter irgendwelchen hundsteueren Management-Beratern versteckt!
Wenn Du verstehst, sind die Dinge wie sie sind. Wenn Du nicht verstehst, sind sie, wie sie sind. - ZEN Spruch
Verwertung Gemeinde-Wohnungen: Prüfung, welche Wohnungen als Sozialwohnungen behalten werden und welche verkauft werden können. Ersparnis bei Schuldendienst und Sanierungskosten
Evaluierung von Sale & Lease Back Finanzierungen sowie anderer Verwertungen von Liegenschaften der öffentlichen Nutzung
Soziales:
Neuordnung des Förderwesens Kürzung von freiwilligen Förderungen der Gemeinde, z.B. bei Fahrten mit Sammeltaxi, bei Ausflugsfahrten für Pensionisten
Einnahmen:
Verbreiterung der Einnahmenbasis durch Ausarbeitung von Bürgerfinanzierungsbeteiligungen, z.B. nach einer positiven Volksbefragung können zur Sonderfinanzierung von Großprojekten sozial gestaffelte Umlagen eingeführt werden (ist in den € 770.000,-- nicht enthalten).
Neue Einnahmen zur Verkehrssicherheit (z.B. Radar)
Anpassung Gebühren von Wasser: Pro durchschnittlichem Haushalt um ca. vier bis sechs Euro pro Monat. Jährliche Indexanpassung bei allen Gebühren
Tarife bei Freizeiteinrichtungen auf Marktniveau heben und Entwicklung von Kombiangeboten
In Summe hätte ich gesagt, nichts gewaltig Neues !! Teile dieser Ideen sind bereits in KO umgesetzt oder sind im Umsetzung.
Das halte ich - angesichts der Tullner "Ergebnisse" - für die richtige Methode!
Um die Relationen deutlich zu machen:
Die Stadtgemeinde hat unlängst den Posten einer KindergartenleiterIn ausgeschrieben. Verdienst: 1.400 Euro brutto im Monat.
Arbeit und Verantwortung ohne Ende!
Bei der Syntegration gibt's 140 Euro pro Stunde (oder mehr: Iss ja nur eine Annahme).
Arbeit: Moderation. Verantwortung: Keine für das Ergebnis
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Achtung! Meine Beiträge im Forum spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Wenn Dinge (auch) KO2100 betreffen, schreib ich das dazu. Bitte aber generell meine Postings NICHT als offiziellen KO2100 Standpunkt zu verstehen!
manchmal sieht man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr ... habe gerade entdeckt, dass man den Begriff "Syntegration" ohne "h" schreibt:-O
"Syntegration" ist ein Kunstwort, welches sich aus "Synthese" und "Integration" zusammensetzt. Hier haben wir es mit einem klassischen Kofferwort zu tun, wer hätte das gedacht :-)
Achtung! Meine Beiträge im Forum spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Wenn Dinge (auch) KO2100 betreffen, schreib ich das dazu. Bitte aber generell meine Postings NICHT als offiziellen KO2100 Standpunkt zu verstehen!
Es ist aber nicht so richtig eindeutig beantwortet, deswegen habe ich zur Sicherheit dort nochmal nachgefragt.
Bin gespannt, ob mein Posting freigeschaltet wird.
(Anm.: Einfach auf die schwarze Fettschrift klicken, wer die Quellen nachlesen möchte)
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Innerhalb einer Stunde hat Fredmund Malik am Silvesterabend geantwortet und sich für den Hinweis bedankt: "Besten Dank für den Hinweis. Ich leite das an unsere Wiener Kollegen weiter. Diese Falschbehauptung geistert seit Monaten durch die Medien und trotz mehrfacher Gegendarstellungen scheint es Leute zu geben, die am Weiterverbreiten von Lügen interessiert sind. Strasser war niemals in irgendeinem unserer Gremien."
Ob die "Wiener Kollegen" auch so rasch reagieren werden;-)
möchte hier auf folgenden Artikel (pdf) hinweisen. Er mag sehr kritisch, womöglich in manchen Teilen überzeichnet sein. Aber ich meine, dass man sich, möchte man einen 500.000 € Auftrag aus Steuergeldern erhalten, kritische Fragen und eine kritische Betrachtung gefallen lassen muss.
Angekreidet wird in diesem Artikel unter anderem, dass „er (Malik; Anm.) sich, im Aufsichtsrat der ÖBB sitzend, selbst Beratungsaufträge in Millionenhöhe für das Malik Management Zentrum zuschanzte“.
Weiters ist zu lesen: „Stattdessen promotet er als Wunderwaffe der Komplexitätsbewältigung die so genannte Team-Syntegration, übrigens eine Erfindung von Buckminster Fuller, die von Stafford Beer weiterentwickelt wurde, deren Effektivität sich jedoch nicht in Resultaten, sondern vor allem im Geldbeutel von Fredmund Malik widerspiegelt.“
Seltsam mutet auch eine hierin zitierte Studie an, die, so wie es heißt, verfasst wurde, „um seinen (Maliks; Anm.) Ruf nach seinem Rücktritt als ÖBB Aufsichtsrat wieder herzustellen“. Diese Studie trägt den Namen „Self Fucking Systems oder Information macht glücklich“. Die Autorin Maria Pruckner , die nach eigenen Angaben in der Zeit von 2000 – 2009 mit Fredmund Malik kooperierte, formuliert zusammenfassend 12 Fragen aus dem Themenbereich Management und Journalismus. Ohne die gesamte Studie gelesen zu haben, kommt mir die vertretene Sichtweise äußerst abgehoben vor und es verwundern mich einige Fragen, wie etwa Frage 4.
Jeder möge sich selbst seine Meinung dazu bilden.
Geht leider nimmer: "Im Sommer 2011 habe ich mich dazu entschlossen, meine Publikationen aus dem Web zu nehmen." (Quelle: Website von Fr. Pruckner).
Es geht aber doch: Selbige Frau Pruckner hat einen Film über den von mir über alle Maßen verehrten Heinz von Förster gedreht hat. Selbiger Heinz von Förster hat geniale und witzige, auf jeden Fall allgemein veständliche Bücher über Kybernetik und den systemischen Ansatz geschrieben.
Auch seine Interviews auf YouTube sind überaus amüsant und lehrreich.
Ich schließe mich daher dem Vorwurf an, dass Malik & Partner aus den genialen Ansätzen der systemischen Vordenker eine Geheimwissenschaft macht um sich 1.) jeder kritischen Diskussion zu entziehen und 2.) exorbitant überzogene Honorare einfahren zu können.
Interessant wäre es gewesen, sich hier Gegenangebote, z.B. von den Begründern der international renommierten Wiener Schule der Systemischen Organisationsentwicklung (sic!) Neuwaldeggern oder C/O/N/E/C/T/A einzuholen.
Das hätte auf jeden Fall viel Steuergeld gespart und wahrscheinlich auch ein besseres Ergebnis gebracht.
Dass sich hier ausgerechnet die ÖVP nicht auf die Mechanismen des freien Marktes verläßt, ist tragisch.
Wenn Du verstehst, sind die Dinge wie sie sind. Wenn Du nicht verstehst, sind sie, wie sie sind. - ZEN Spruch
die bisher zur Korneuburger Syntegration in den Medien zu lesenden Informationen machten keine genauen Angaben zum beabsichtigten Zeitplan. Auch war für mich nicht eindeutig herauszulesen, in welchem Umfang der Syntegrationsprozess bereits beschlossene Sache ist.
Nun habe ich erfahren, dass bereits in der Zeit vom 19. bis 22. Jänner die Syntegrationsklausur stattfindet.
Ich frage mich nun, ob dies bedeutet, dass die 500.000 € bereits ausgegeben sind?
Angesichts des Budget Voranschlags für das Jahr 2011 (Seiten 8 und 9) frage ich mich, woher der von der Gemeinde zu entrichtende Anteil von angeblich 100.000 € stammt. Im Voranschlag ist dafür natürlich nichts vorgesehen gewesen. Können 100.000 € so leicht locker gemacht werden, während die Auszahlung weit kleinerer Beträge Eiertänze hervorruft (130 € Heizkostenzuschüsse zB), die in den Medien x-mal breitgetreten werden, erfahren wir von sechstelligen Beträgen höchst wenig, was ich in keiner Weise angemessen finde.
Ich würde mir wünschen, dass endlich ein Politiker/eine Politikerin der Parteien schwarz/grün/blau, die laut NÖN den Syntegrationsprozess, wenn auch mit Bauchweh, befürworten, sich zu Wort melden! Vielleicht sind es ja nur bloß lauter Missverständnisse, aber dann gehören sie möglichst rasch ausgeräumt!
Ich hoffe schwer, dass von dem Riesenbatzen Geld noch was zu retten ist!
Die Syntegration wird - wenn überhaupt - im Budgetvoranschlag 2012 drinnen gewesen sein - der ja nicht durch ist.
Kalt und zynisch ist es, eine "wir-bangen-um-180-Euro-Heizkosten-weil-die-Opposition-nicht-zu-allem-sofort-Ja-und-Amen-sagt" Kampagne loszutreten, wenn auf der anderen Seite hunderttausende Euro zusätzlich überhaupt kein Problem sind.
Um das, was die die Syntegration kosten soll, gehen sich exakt 3.846 Heizkostenzuschüsse aus. Das wäre genug für das ganze Weinviertel!
Ich glaube, es ist ziemlich durchsichtig, wer das angezettelt hat.
Wenn Du verstehst, sind die Dinge wie sie sind. Wenn Du nicht verstehst, sind sie, wie sie sind. - ZEN Spruch
Die Kosten waren (sind) im Voranschlag für 2012 enthalten. (Im Bereich Finanzen - Beratungskosten 108.000,- Seite 111)
Aber die anmerkung ist richtig, Heizkostenzuschuss kann nicht ausgezahlt werden, da kein Voranschlag beschlossen, aber die Syntegration kann durchgeführt werden.
Ergänzend zum vorigen Posting: (für Alle die nicht zwischen den Zeilen lesen können)
Lt. Pressse meint Bürgermeister: "Heizkostenzuschuss kann nicht ausgezahlt werden, da kein Budget beschlossen"
Aber gleichzeitig wird Syntegration gestartet (auch dafür ist doch kein Budget beschlossen???) Da kann plötzlich über nichtbeschlossenes Budget hinweggesehen werden ???
Die „Allianz für Korneuburg“ ist scheinbar schnell verkündet, aber nicht leicht realisierbar. Da braucht es womöglich einen intensiven Nachdenkprozess, ein Aufrütteln und ein Zusammenrütteln. Und es braucht auch den Mut, bisher nicht beschrittene Wege aufzugreifen und zuzulassen.
„Wir braten schon seit Jahren im eigenen Saft“ ist da von Politikerinnen zu hören. Wie richtig das wohl ist. Verschlimmert wird dies weiters dadurch, dass noch dazu jede Fraktion ihren eigenen Saft hat. Naja, dann heißt es halt, den Saft zu wechseln. Unter Malik passiert in Wahrheit genau das, eigentlich sehr schade, dass dies der Stadt 100.000€ kosten muss, und den Steuerzahlerinnen insgesamt 500.000€.
Hier ein empfehlenswertes Video von Paul Watzlawick zum Themenkreis Problemlösung: Besonders der Abschnitt von Min. 21:00-21:50 sollte zum Nachdenken über das so verbreitete Fraktionsdenken anregen. Eine Denkensart, wofür meiner Meinung nach die Wählerinnen nicht den Auftrag erteilen. Es liegt wohl nicht im Interesse der Wählerinnen, dass die gewählten Parteien ihre Kraft gegen die anderen Parteien anstatt für die Sachpolitik selbst aufwenden: