Ich habe gerade von der Stadgemeinde Korneuburg eine Stellungsnahme zu dem Thema erhalten und stelle diese hier online. Danke für die rasche Reaktion!
Achtung! Meine Beiträge im Forum spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Wenn Dinge (auch) KO2100 betreffen, schreib ich das dazu. Bitte aber generell meine Postings NICHT als offiziellen KO2100 Standpunkt zu verstehen!
Mir fällt auf, dass es Global 2000 und den ORF braucht, damit gehandelt wird. Wäre das nicht Aufgabe von Beamten und Politikern gewesen? Es kann sich ja wirklich niemand darauf ausreden, nichts gewusst zu haben.
Übrigens (meine laienhafte Vorstellung): Eine Handvoll Grundwasserproben rund um das Kwizda-Agro Werk müsste in Verbindung mit der bekannten Fließrichtung des Grundwassers doch ganz schnell Klarheit bringen, ob die Gifte vom Werksgelände stammen?
Wobei (angenommen Kwizda wäre völlig unschuldig): Schon ein bemerkenswerter Zufall, dass diese hinterlistigen Gifte gerade auf jenem der 84.000 km2 Österreichs ihr Unwesen treiben, wo just das Kwizda-Werk liegt, welches genau mit diesen Giften hantiert. Aber bitte - "der Teiritz" ist ja auch nicht weit, vielleicht hat ja dort wer was eingegraben, was ein anderer nicht mehr gebraucht hat?
Ich mag in die Diskussion einen weiteren Punkt einbringen. Ich weiß schon, dass der „Schuldige“ letztendlich derjenige sein wird, der das Gift in den Boden sickern hat lassen. Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, wie viel Verantwortung wir als Kunden haben und wie weit wir uns dessen bewusst sind, wenn wir zu mehr als 90% zu Lebensmittel greifen, die nicht aus biologischer Landwirtschaft stammen.
Als Kunde fordern wir von den Landwirten entsprechend billige Produkte, die Landwirte sehen sich gezwungen, auf Pestizide zurückzugreifen um die Erträge entsprechend hoch zu halten, und genau diese Pestizide werden dann auch hergestellt. Und nun ist es einmal ausgeronnen, was nicht zu entschuldigen ist, aber – man denke nur an Murphys law – niemals gänzlich auszuschließen ist.
Wir sind es gewohnt (oder beachten es erst gar nicht), dass in China für die Produktion unserer Elektroartikel hochgiftige Substanzen die dortigen Gewässer verunreinigen, ebenso dass bei der Produktion vieler unserer Textilien die Gesundheit der ArbeiterInnen in zB Bangladesch aufs Spiel gesetzt wird. Nun haben wir plötzlich die Umweltauswirkungen unserer Lebensweise direkt unter uns, ein seltsames Gefühl…
Soll aber keineswegs die Situation des Korneuburger Grundwassers schönreden.
ich gebe dir recht: Wir handeln an vielen Stellen "räuberisch", beuten kurzsichtig unseren Planeten aus. Die paar Jahre, die ein Großteil der Bodenschätze noch reichen wird, sind vernachlässigbar gegen die Zeit, in der sie entstehen konnten, oder auch nur die Zeit, seitdem es Menschen gibt. Wer denkt heute noch in Generationen ... - "Hauptsache, mir geht's (jetzt) gut" (Politiker denken in Wahlperioden).
Ein großes Thema ...
Trotzdem hat es sich in diesem Fall jemand zu leicht gemacht. Am Umweltschutz gespart, fahrlässig gewesen, oder es war ihm einfach "wurscht". Jedenfalls keine Kleinigkeit, die Auswirkungen sind enorm, wir sitzen auf einem Giftsee, den wir wohl nicht mehr so schnell loswerden.
Die heutige Demo war durchaus eindrucksvoll (ich gestehe: es war meine allererste, an der ich je teilgenommen habe).
Was ich mir dazu denke:
Unsere Behörden (BH, Land) kamen bisher ihrer Verpflichtung nicht nach, die Verunreinigungen aufzuklären: Weder wurden Wasserproben gründlich genug untersucht, noch den Ursachen nachgegangen.
Die Staatsanwaltschaft ist einer Anzeige (Okt. 2011) durch Elisabeth Kerschbaum, welche ausdrücklich darauf hinweist, dass es auch "einen nichtgemeldeten Zwischenfall" gegeben haben könnte, ungenügend nachgegangen. Statt kriminalistische Methoden anzuwenden (ja, es darf eine Straftat vermutet werden!), etwa Befragung von Mitarbeitern, Sichtung von Unterlagen, Probenentnahmen, etc., hat man sich damit begnügt, den Amtssachverständigen zu zitieren, der zu wissen glaubt, dass die Verunreinigungen nicht vom gemeldeten Störfall stammen können. Und? Ist das Verbrechen damit aufgeklärt, die Ursache abgestellt????
(Die Staatsanwaltschaft hat für diesen Bescheid 8 Monate gebraucht!)
Die führenden Politiker (Bürgermeister) gefallen sich in der üblichen Beruhigung und Besänftigung des Volkes: "Alles halb so wild, keine Gefahr für das Trinkwasser". Was zumindest nicht ganz stimmt, weil es Bürger gibt, die das Grundwasser trinken müssen (weil sie nicht ans Wassernetz angeschlossen sind).
Und dann finde ich in der jüngsten Sonderausgabe der "Korneuburger Stadtzeitung": "Im April 2011 kam es zu einer Grundwasseruntersuchung im Brunnengebiet Bisamberg, in der Clopyralid nicht nachgewiesen wurde!". Wollen die mich verarschen? Das Wasser wurde ja auf dieses Chemikal hin gar nicht untersucht, auf die Idee kam doch erst Global 2000 vor ein paar Wochen!!!
Ist wirklich sichergestellt, dass das "Brunnenfeld Bisamberg", das jetzt schnell "vorsorglich" außer Betrieb genommen wurde, nicht monatelang unbemerkt kontaminiertes Wasser gefördert hat?
Was ich dem Bürgermeister noch ankreide: Ich glaube mich gut zu erinnern, dass es auf der korneuburg.gv.at Homepage mindestens zwei beruhigende Einträge (aus dem Frühjahr/Sommer stammend) zum Thema Grundwasser gegeben hat: Die sind plötzlich verschwunden, gelöscht (während gleichzeitig jeder sonstige unbedeutende Schmarren archiviert wird). Ich kann darin nur gezielte Desinformation erblicken!
Mein Fazit:
Die von unserem Steuergeld bezahlten Behörden arbeiten uneffizient bis fahrlässig (und hoffentlich nicht selber kriminell).
Die Politiker, die wir gewählt haben und die uns vertreten sollen, vertreten vor allem sich selber und ihre Position.
Bürger, NGOs und der ORF hingegen schaffen innerhalb kürzester Zeit chemische Analysen und eine Demo, die - hoffentlich - selbst die Behörden auf Trab bringen wird.
PolitikerInnen jammern bloß, dass die BH "halt nicht tut", da "kann man nichts machen": Wäre es nicht ihre Aufgabe, uns hinter sich zu versammeln, wenn es berechtigte Anliegen gibt?
Anders gesagt: Wieso hat eigentlich - wenn schon unser Bürgermeister keine Lust auf derlei sinnstiftende Aktivität hat - "unsere" Grüne Eli (bei allen Verdiensten, die sie sich in dieser Angelegenheit erworben hat) nicht längst eine Demo organisiert? Stattdessen lässt sie sich mit Thiamethoxam-malträtierten Paradeisern fotografieren (Stichwort "Gießversuch") um uns zu beweisen, dass es ja eh gar nicht schädlich ist (ich habe Bauklötze gestaunt).
lieber wyktir,
nur kurz zur evn - ich hab auch mit denen telefoniert: die haben im vorjahr ein screening gemacht (allerdings hab ich das gutachten nicht gesehen - und schön langsam glaub ich auch alles bestenfalls, wenn ich das hab)und auch auf clopyralid getestet. so wie die korneuburger im vorjahr (aufgrund der tmx-geschichte) ein screening gemacht haben, bei dem auch clopyralid gesucht und nicht gefunden wurde (das hab ich gesehen).
lt. meinen infos von der evn war der brunnen nur zu spitzenzeiten im einsatz. sie wollten ihn aber verstärkt nutzen (weil die qualität an sich sonst gut ist) - was, so wie's jetzt ausschaut, nicht sein wird (und ihnen auch einen wirtschaftlichen schaden verursacht).
und by the way *g* - wenn die grünen vor einem jahr zur demo aufgerufen hätten - was meinst, wie viele da gekommen wären????? 5 oder 10 leut?
insofern find ichs wirklich super, wie viele gestern auf der straße waren!
ich hab ichweißnichtwieviele leute angeredet wegen der pflanzen, ob sie auch ein problem haben und ev. ein interview für den orf geben würden... die meisten "wollten sich nicht anlegen" oder haben gemeint "was hilfts".
schwer zu sagen, "wie viele Leute gekommen wären". Hängt wahrscheinlich davon ab, wie weit und wie gut ihr das Thema hättet "ins Volk tragen" können.
Aber es stimmt schon: Es passiert laufend Scheiße "da oben" (tut mir leid für den Ausdruck), und "wir" sind machtlos, können das Theater günstigenfalls im Fernseher mitverfolgen. Das macht die meisten Leute halt wirklich müde. Und wenn's "sowieso nix nutzt" - wozu dann noch persönliche Nachteile riskieren?
Ich find's sehr, sehr schade (und höchst schädlich) - aber ich kann's verstehen.
Ich bin inzwischen der Meinung, dass die BH und die Staatsanwaltschaft Korneuburg nicht die geeigneten Organe sind, um die Wahrheit aufzudecken:
Die BH hatte viele Jahre lang Gelegenheit (und die Verpflichtung), das Chemiewerk Kwizda-Agro zu überprüfen. Sie ist dieser Verpflichtung offensichtlich nicht ausreichend nachgekommen, sonst könnte es nicht die Überraschung geben, dass "plötzlich ja auch" Clopyralid und andere Chemikalien im Grundwasser sind (mit denen Kwizda auch hantiert). Sie hat es ebenso in den vergangenen Monaten bis Jahren verabsäumt, Verdachtsmomenten gründlich genug nachzugehen.
Die Staatsanwaltschaft Korneuburg wiederum hat sich schuldig gemacht, eine Anzeige verschleppt, dann nicht einmal genau genug gelesen, und schließlich abgewiesen zu haben (ich beziehe mich auf die "Urkundensammlung->Staatsanwaltschaft").
Beiden Behörden muss man somit Versäumnisse vorwerfen, von denen ich jetzt nicht behaupten will, dass sie straf- oder disziplinarrechtlich relevant sind; ausschließen würde ich es aber auch nicht.
"Unsere" Behörden müssten also, auf der Suche nach der vollen Wahrheit, auch die eigenen Fehler aufdecken - was erfahrungsgemäß Menschen (und Behörden insbesondere) schwerfällt.
Mein Schluss daraus: Die nächsthöheren Instanzen (Landeshauptmann und Oberstaatsanwaltschaft) haben sich um die Sache zu kümmern (BH und Staatsanwaltschaft Korneuburg hatten lange genug Gelegenheit dazu)!
P.S.: Kümmert sich eigentlich irgendwer darum, dass die Haushalte, die nach wie vor Brunnenwasser trinken und darin baden (müssen), irgendwie zu unverseuchtem Wasser kommen?
lieber Wkytir,
ich würd mit dem einen nicht das andere ausschließen. ja - politische Verantwortung (BH und Staatsanwaltschaft sind ja keine "politischen" Gremien) nach oben.
Trotzdem seh ich die Gemeinde als "direkte" Ansprechpartner und Vertreter der Bevölkerung (wann erwischst du schon mal den LH persönlich) - und als solche braucht sie auch Fachexperten zur Unterstützung. Da seh ich auch eine mögliche Zusammenarbeit zwischen BI und Gemeinde...
M.E. sollte die Gemeinde deshalb unbedingt ein sauberes Gutachten erstellen lassen und sich nicht vom Amtsarzt der BH erzählen lassen, dass man eh 2 Liter täglich trinken kann. Und wenns dann soweit ist, dass Maßnahmen zur Reinigung gesetzt werden - dann sollte die Gemeinde auch wissen, was machbar ist. Sonst schasselt uns die BH weiter ab - weil dass LH und Umweltminister von sich aus Druck machen werden, kann ich mir schwer vorstellen.
lg Eli
Ich kann mir eine einfache Rechnung nicht verkneifen:
Global 2000 hat aus der Wasseruntersuchung der Sperrbrunnen ermittelt, dass 100g Pestizide pro Tag in den Donaugraben geleitet wurden (Sachverhaltsdarstellung). Sagen wir (Daumenpeilung) 100 Tage lang wurde gepumpt, macht 10kg, die bisher aus der Erde gepumpt wurden.
Jetzt stelle ich mir vor, ich lasse ein Fass Salzwasser im Boden versickern, und etliche hundert Meter weiter versuche ich, das Salz wieder aus dem Boden zu pumpen - wieviel Salz würden Sie schätzen, könnte ich "retten"? 1/1000, oder noch weniger: "So gut wie gar nichts"?
Nehmen wir optimistisch 1/1000 an - dann folgt daraus, dass 10t Pestizide versickert wurden.
Und jetzt soll ich glauben, dass diese 10t völlig unbemerkt durch ein Löchlein im Schmutzwasserbehälter entkommen sind?
… und dann überlege ich noch, was es wohl kosten mag, einen Chemikalienmix von 10t, aufgelöst in einem Vielfachen an Wasser, fach- und (halbwegs) umweltgerecht zu entsorgen? Wieviel hat sich Kwizda da wohl bisher “erspart”, indem die Giftmischung hilfreich im Boden versickert ist?
Ich nehme an, ich finde die Antworten demnächst auf der “Homepage der Bezirkshauptmannschaft und der Stadtgemeinde Korneuburg” – dort stehen ja die Wahrheiten, wie ich dem jüngsten Flugblatt der VP Korneuburg verwundert entnehmen kann.
Österreichische Bundesverfassung, Artikel 1.: "Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus."
Ich kann wenig erkennen, dass im "Sinne des Volkes" gehandelt wird; noch weniger etwas, was man Informationsfluss nennen könnte (entgegen allen vollmundigten Behauptungen und Ankündigungen): Die Behörde agiert, und wir dürfen zuschauen, was sie gemacht hat (und die Auswirkungen dessen genießen, was sie verabsäumt hat).
Man kann sagen, dass unseren "Zuständigen" sowohl Fachwissen wie Hausverstand mangelt. Oder wir nehmen dankbar zur Kenntnis, dass nun aus einem lokalen Problem, das niemanden hinterm Ofen hervorlockt, ein internationales wird.
Ob wohl alle Donauanrainer stromabwärts unseren Giftmüll gerne vorbeifließen sehen? Und: Darf ich meine Abfälle jetzt auch in die Donau kippen?
Ich bewundere das aufgebrachte Engagement für ein reines Grundwasser! Trotzdem frage ich mich bezüglich des Protestes gegen die Einleitung des abgepumpten Grundwassers in die Donau, ob hier die Kirche noch im Dorf gelassen wird.
Die Einleitung von 15 l/s (bitte um Korrektur, sollte dieser Wert nicht stimmen, ich habe ihn in Erinnerung aber nicht verifizieren können) in die Donau, die im Durchschnitt 1.900.000 l/s führt, ruft eine Verdünnung hervor, die, selbst wenn die gesamten 15 l mit einer 1000-fachen Grenzwertüberschreitung versehen wären, die nicht einmal 1% der erlaubten Verunreinigungsmenge entspricht, also eine Reinheit, die es vermutlich in keinem von Menschen bewohnten Gebiet gibt.
Jetzt könnte man natürlich sagen, dass mit diesem Argument jeder sein Mistsackerl in die Donau werfen könnte, und es würde sich unproblematisch verdünnen. Nur in dem Fall gibt es die Verschmutzung im Grundwasserkörper und sie droht, sich auszubreiten. So gesehen erscheint mir ein kontrolliertes Abpumpen und Ableiten in die Donau womöglich eine sinnvolle Maßnahme zu sein, wenn dadurch eine weitere Ausbreitung im Grundwasserkörper verhindert werden kann.
Die EU schreibt in der Wasserrechtsrichtlinie jedem Land ein Verschlechterungsverbot für Oberflächengewässer vor, damit genau, das, was Du ansprichst, nicht passiert:
Jeder argumentiert, das SEINE Verunreinigung ja nicht so schlimm ist, in Summe - und an der Donau gibt's sicher 10.000 Betriebe oder so, war's dann leider keiner.
Selbstverständlich will keiner, dass sich die Kontamination weiter ausbreitet und auch nur ein weiterer Brunnen gesperrt werden muss.
Deswegen hätte die BH Korneuburg ganz leicht den Bau von Filteranlagen anordnen können. Das Recht dazu haben sie und die Technologie auch, weil sie ja in einer früheren PK schon sagten, dass sie die Hotspots erfolgreich filtern und wiederversickern können. Gleichzeitig kann man anordnen, dass in der Zeit bis dahin das Wasser Grundwasserstromaufwärts versickert werden muss. Oder zumindest die Einleitung per Bescheid (und damit rechtlich bindend) zeitlich begrenzen.
Nicht davon hat die BH gemacht: Es werden keine Filter gebaut, weil die BH keine vorgeschrieben hat und die ungefilterte Einleitung ist auf unbestimmte Zeit, also schlimmstenfalls, bis der ganze Dreck in der Donau ist.
Wenn das jetzt läuft, und die saugen wirklich ordentlich an, dann kommt der stärker verseuchte Dreck aus den Hotspots nach, den man dann - in Ermangelung von Filtern - ebenso nur mehr in die Donau werfen kann.
Damit schaffe ich einen weiteren Zugzwang, so wie diesen hier jetzt: Die BH Korneuburg hat 2 Jahre zeit gehabt, draufzukommen, was alles drin ist und wie groß die Kontamination wirklich ist.
Dass wir jetzt von 5 mal 1 Kilometer sprechen, haben sie selbst zu verantworten.
Wenn Du verstehst, sind die Dinge wie sie sind. Wenn Du nicht verstehst, sind sie, wie sie sind. - ZEN Spruch
Solange keine Spatzen vom Himmel fallen und keine Säuglinge sterben, wird verharmlost und - völlig unverständlicher Weise - "gespart": Ist es Aufgabe der Behörde, Filterkosten zu sparen, damit der Verursacher (Kwizda) möglichst kostengünstig davonkommt? Wenn schon abpumpen in die Donau, dann bitte mit bestmöglicher Filterung!
(Nebenbei bemerkt: Kwizda hat sich vermutlich über die Jahre um Größenordnungen mehr Entsorgungskosten erspart, indem sie die Abwässer einfach in den Boden entlassen hat, als jetzt für die Filter zur Debatte stehen würden. Mein Mitleid hält sich also in Grenzen.)
Und "unsere" Politiker? (Fast alle) beruhigen uns, man sieht und riecht ja nichts vom Gift im Boden. Die einen verhalten sich ruhig, weil sie derselben Farbe wie die Landesregierung sind. Die anderen weiß Gott aus welchem Grund.
Meine Hoffnung liegt im Moment bei der Staatsanwaltschaft. Nur: Wie schnell oder langsam (und mit welchem Einsatz) wird dort gearbeitet? Ich fürchte, dass - wie öfter mal - die handelnden Personen längst auf die eine oder andere Weise "weg" sind, bis die Gerichtsbarkeit in Schwung gekommen ist.
Was mich persönlich zornig macht: Bei jedem Sch..., den ich mir (Stichwort z.B. STVO) zuschulden kommen lasse, kassieren die Behörden gnadenlos und schnell. Aber wenn's um was geht, überwiegen Ignoranz und Hilflosigkeit. Wozu brauchen wir solche Behörden? Nur, um uns zu sekkieren?
Der Bescheid der BH (Ablehnung des Gemeinderatsantrags) ist an Bürgermeister Christian Gepp adressiert, und er wird ihn wohl zugestellt bekommen haben. Es liegt in seiner Verantwortung, ihn zu verteilen.
Dass er kein Interesse hatte, den ablehnenden Bescheid einer Beeinspruchung zuzuführen, liegt auf der Hand (Gepp: "So, wie es derzeit mit der BH läuft, funktioniert es gut").
Die BH hat jahrelang versagt, sonst hätte die Verseuchung in diesem Ausmaß nie passieren können. Also liegt es nahe, dass sie kein Interesse hat, sich in ihren Topf schauen zu lassen - und das Verhalten der BH nährt hartnäckig den Verdacht, dass es da manches zu finden gäbe.
Bezirkshauptmann Haselsteiner (seit Nov 2011 Bezirkshauptmann in Melk), Bezirkshauptmann-Stellvertreter Suchanek (seit Dez 2012 Bezirkshauptmann in Bruck an der Leitha), aus deren Amtszeit das Versagen der BH ursprünglich datiert, wurden "aus der Schusslinie genommen" (Bericht vom Dez 2012 im Bezirksblatt). Und Frau Müllner-Toifl erweckt den Eindruck, ihren Auftrag zu "mauern" sehr ernst zu nehmen.
Detail am Rande:
Die BH benötigt vom 19. April bis zum 23. September (5 Monate!) für ihren ablehnenden Bescheid (man darf annehmen: Die Behörde hat Wichtigeres zu tun, als sich um Bürger und deren Anliegen zu kümmern). Der Bürger hingegen hat 14 Tage Zeit, den Bescheid zu beeinspruchen (klar: Man hat als Bürger ja sonst nichts zu tun, als sich um jene Dinge zu kümmern, die die Behörde verabsäumt hat).