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Ein glänzender Bahnhof für Korneuburg
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Von Erde bist du genommen, zu Erde sollst du werden. Eines der wohl merkwürdigsten Bauwerke der Stadt Korneuburg, der Personentunnel am Bahnhof, könnte noch lange gute Dienste erweisen, trotzdem naht die Zuschüttung und somit dessen letzte Stunde. | |
| organisiert durch KO2100 |
ÖBB beharren auf Zuschüttung
Doch aus welchem Grund beharren die ÖBB so auf die Zuschüttung dieses Bauwerkes? Bei der Präsentation des Bahnhofsneubaus im Korneuburger Rathaus begründete ein Vertreter der Bahn die Zuschüttung damit, dass es kostengünstiger sei, die Zuschüttung im Zuge der Errichtungsarbeiten für das neue Bahnhofsgebäude (Bauphase 1) durchzuführen, als dies alternativ zu einem späteren Zeitpunkt zu machen. Doch wäre es nicht am allergünstigsten, auf die Zuschüttung komplett zu verzichten?
In Bauphase 3, sie wird erst in Jahren – wenn überhaupt – erfolgen, ist die Verwertung der an der Bahn im Bereich des jetzigen Bahnhofsgebäudes liegenden Grundstücke gedacht. Auch wenn dies nicht explizit ausgesprochen wurde, scheint der alte Durchgang als Entwertung des betreffenden Grundstückes angesehen zu werden. Diese Sichtweise scheint aber kurzsichtig zu sein, zumal ein solcher Durchgang für einen Gewerbebetrieb auch einen großen Kundenstrom liefern würde, wie ihn sich viele Geschäftsleute nur wünschen könnten.
Außenansicht
Dach ersatzlos gestrichen
Obendrein ist vorgesehen, auch das alte Bahnsteigdach zu entfernen. Dieses passt optisch nicht zum neuen Bahnhof, was nicht bestritten werden kann, aber nach dessen Demontage wird an dieser Stelle kein neues Dach errichtet werden. Das neue knapp 73 m lange Bahnsteigdach wird an das alte anschließend entstehen, und nur die beiden neuen Abgänge, den Aufzug, einen windgeschützten verglasten Warteraum und eine offene Sitzbank überdachen.
Auch wenn das alte Dach optisch wie die Faust aufs Auge zum neuen Bahnhof passt, wäre es den zahlreichen PendlerInnen wohl lieber, es könnte zusätzlich bestehen bleiben, da es seine Funktion als Wetterschutz allemal noch erfüllen kann.
Eine 800 m lange Barriere
Ob der neue Bahnhof tatsächlich barrierefrei wird, ist Ansichtssache. Bezieht man die Barrierefreiheit lediglich auf das Vorhandensein von Stufen, dann wird er durch den geplanten Einbau der Lifte die Anforderungen dazu erfüllen. Ein Problem stellt jedoch dar, dass die neue Unterführung in der ersten Bauphase, und nur diese ist zurzeit gesichert, lediglich vom Bahnhofsgebäude zu den Bahnsteigen führen wird, und nicht bis an die andere Bahnhofsseite in Richtung Stadterweiterungsgebiet Exerzierplatz erweitert werden soll.
Dadurch wird der gesamte Stadtteil, in dem neben zahlreichen Wohnblocks auch das neue Justizzentrum entsteht, an den Bahnhof nicht angeschlossen, obwohl dieser in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Es entsteht somit eine etwa 800 m breite Barriere von der Hofaustraße bis zur Donaustraße, die die Bahnfahrenden auf dem Weg zum Bahnhof umgehen müssen. Große und unattraktive Umwege sind die Folge, der Begriff "Barrierefreiheit" erhält eine neue Dimension.
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