|
Ein glänzender Bahnhof für Korneuburg
|
Von Erde bist du genommen, zu Erde sollst du werden. Eines der wohl merkwürdigsten Bauwerke der Stadt Korneuburg, der Personentunnel am Bahnhof, könnte noch lange gute Dienste erweisen, trotzdem naht die Zuschüttung und somit dessen letzte Stunde. | |
| organisiert durch KO2100 |
Geschichtliches
Errichtet wurde das jetzige Korneuburger Bahnhofsgebäude in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Seit 1962 verbindet die Schnellbahn Korneuburg mit Wien, anfänglich stündlich, ab 1967 im Halbstundentakt. Die Gleise mussten zunächst von den Fahrgästen an der Oberfläche überquert werden, um zum Mittelbahnsteig zu gelangen. Um die Sicherheit der Reisenden zu erhöhen, wurde im Jahre 1978 eine Unterführung errichtet.
Die ÖBB suchten damals nach einem neuen einheitlichen Design für Haltestellengebäude im Nahverkehr, es sollte vandalismusresistent und kostengünstig in der Erhaltung sein. Schließlich entstand daraus eine Art Baukastensystem im Röhrenstil. In Korneuburg wurde österreichweit das erste dieser Bauwerke errichtet, unsere heutige Unterführung zu den Bahnsteigen.
Nicht barrierefrei
Bestehende Unterführung
Damit wurde es Personen mit Gehbehinderungen oder mit Kinderwägen deutlich erschwert, eine Bahnfahrt in Korneuburg anzutreten. Dieser Zustand ist nicht mehr zeitgemäß und deshalb wird in den kommenden Jahren ein neuer Bahnhof für unsere Stadt errichtet, der barrierefrei im Sinne von stufenfrei sein soll. Das neue Bahnhofsgebäude mitsamt einer neuen Unterführung wird vom alten Bahnhofsgebäude aus gesehen weiter nördlich entstehen.
Die Bahnsteige bleiben in ihrer Lage und Breite unverändert bestehen, sie erhalten bloß neue Zugänge zur neuen Unterführung. Zur Orientierung für alle Ortskundigen: die neue Unterführung erreicht die Bahnsteige etwa dort, wo heute der fünfte Wagen eines aus insgesamt sechs Wagen bestehenden Schnellbahnzuges hält.
Die alte Unterführung wäre weiterhin wichtig
Neue Unterführung
Von der neuen Unterführung werden ein Aufzug und zwei Stiegen zu den Bahnsteigen führen. Da jedoch die Stiegenaufgänge nicht am Ende der Bahnsteige liegen, sondern in deren mittleren Bereich, können diese nur relativ schmal ausgeführt werden, nämlich mit einer Breite von 1,80 m auf dem 6,31 m breiten Bahnsteig. Es ist daher vorauszusehen, dass es in diesem Bereich leicht zu beengten Verhältnissen kommen wird, zumal in Korneuburg, nicht zuletzt durch das oftmalige zeitgleiche Ankommen zweier Züge, eine hohe Anzahl Bahnreisender gleichzeitig durch den Tunnel wollen.
Die ÖBB beteuern zwar, dass Berechnungen ergeben hätten, dass die Querschnitte der Abgänge für eine vorschriftsmäßige Räumung der Bahnsteige ausreichen würde, doch es stellt sich die Frage, ob es nicht aus Sicht der Kunden von Vorteil wäre, die alte Unterführung zusätzlich zur neuen einfach zu belassen. Die alte Unterführung könnte somit einen wesentlichen Beitrag zur Entflechtung und Vergleichmäßigung der Personenströme leisten. Außerdem ist der Zugang zu den Bahnsteigen aus dem Gebiet Donaustraße / Hovengasse / Wiener Ring durch die alte Unterführung deutlich kürzer als durch die neue. Wird die alte Unterführung zugeschüttet, entsteht für diese Bahnreisenden ein längerer und somit unattraktiverer Zugangsweg.
|
|
Werbung
Werbung wird ausgeblendet, sobald Sie sich angemeldet haben.
Zugehörigkeit |
Das könnte Sie auch interessieren
Kalender
Fotoalben
Dokumente
|
|